Die Karlsruher Autorin Karin Bruder liest aus ihrem Roman Weiße Jahre, musikalisch begleitet von Rita Huber-Süß und moderiert von Katrin Lorbeer. In Weiße Jahre beschreibt sie das Schicksal der Einwohner von Cernowitz, einer Stadt, die bis zum Zweiten Weltkrieg durch eine multiethnische Gesellschaft geprägt war. Als Spielball der Großmächte Russland und Deutschland wurden Teile der Bevölkerung vertrieben und deportiert. In dem Roman wird das Schicksal der jungen Elena beschrieben, die als Kindermädchen in einer wohl- habenden Familie arbeitet. Ihre Arbeitgeber, eine jüdische Pianistin und ihr Mann, verlassen das Land und geben ihre elfjährige Tochter in die Obhut des Kindermädchens, um sie zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Diese versteckt die Tochter auf dem elterlichen Bauernhof, bis das Schicksal zuschlägt und das ganze Dorf nach Sibirien deportiert wird. Karin Bruder, in Rumänien geboren, schreibt seit vielen Jahren geschichtlich und politisch anspruchsvolle Kinder- und Jugendromane. Für das Jugendbuch Zusammen allein wurde sie 2011 für den Jugendliteraturpreis nominiert. Weiße Jahre (2021) ist ihr erstes Buch im belletristischen Bereich. Rita Huber-Süß bewegt sich zwischen Klassik und experimenteller Musik. Neben der Klassik haben sie vor allem Komponisten wie John Cage, Luciano Berio, Giacinto Scelsi und Vadim Karassikow beeinflusst. In den letzten Jahren widmet sie sich vermehrt der Improvisierten Musik. Weitere Informationen unter www.landesmuseum.de www.karinbruder.net
© Karin Bruder und Rita Huber-Süß: © Anna Maria Letsch (AML) - Bildarchiv GEDOK Karlsruhe